Luftqualitätsindex
Norderney
Auf die
Angabe eines Luftqualitätsindexes für Norderney und damit für die
Ostfriesischen Inseln wird verzichtet. Die Messwerte selbst sind verfügbar.
Begründung:
Der
Luftqualitätsindex wird aus den Komponenten Ozon, Partikel, Stickstoffdioxid,
Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid ermittelt. Die Einstufung in die
Luftgüteklasse erfolgt ausschließlich unter Wirkungsgesichtspunkten.
1.
Ozon:
Ozon kann in höheren Konzentrationen (> 200-300 µg/m3)
zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, wie z.B. zu einer
Verschlechterung der Lungenfunktion und Verringerung der Leistungsfähigkeit.
Doch diese möglichen Wirkungen treten aus bislang noch
nicht bekannten Gründen nur bei ca. 10-20% der Bevölkerung auf, wobei die
Streubreite individueller Reaktionen sehr groß ist.
Medizinische Studien haben aber auch ergeben, dass
wiederholte tägliche Aufenthalte unter mittlerer Belastung ausschließlich durch
Ozon zu einer Anpassungsreaktion des Körpers führen: Ab dem zweiten Tag nehmen
gesundheitliche Effekte ab und ab dem fünften Tag sind sie kaum noch messbar,
d.h. der Körper entwickelt natürliche Abwehrmechanismen gegen Ozon.
Dieser Effekt wird auch im Küstenbereich beobachtet,
nicht aber in Regionen, die zusätzlich durch andere zivilisationsbedingte
Luftschadstoffe, wie z.B. Stickoxide und leicht flüchtige Kohlenwasserstoffe,
belastet sind.
Aus medizinischer Sicht sind daher die
Ozonkonzentrationen auf den Inseln und im küstennahen Bereich anders zu
beurteilen als auf dem Festland: Als Bestandteil des hier vorhandenen
"Reizklimas" können sie mithelfen, natürliche Heilprozesse im Körper
anzuregen.
Anmerkung: Die bei höheren
Ozonkonzentrationen auftretenden Reizungen der Atemwege und der Bindehaut
werden nicht vom Ozon, sondern von organischen Nitraten, Aldehyden und Säuren
verursacht, die neben dem Ozon ebenfalls durch photochemische Prozesse entstehen.
Diese Verbindungen sind dort vorhanden, wo das Ozon aus den Vorläuferstoffen
(Stickoxide und leicht flüchtige Kohlenwasserstoffe) gebildet wird. In dem
Küstenbereich wird dagegen Ozon nicht gebildet sondern vom Hinterland zur Küste
hin verfrachtet.
2.
Partikel
Staubinhaltsstoffanalysen der auf Norderney gemessenen
Konzentrationen weisen einen Meersalzanteil von 25% im Jahresmittel auf. Einzelne
Analysen kommen wetterbedingt bis auf 80%. Eine Gleichstellung mit
"Festlandstäuben" führt daher bei einer wirkungsbezogenen Betrachtung
zu einer Überbewertung.
3.
Übrige Schadstoffe
Die übrigen Schadstoffe sind auf Norderney nicht relevant.